Mittelschule am Perlacher Forst, München

Die Mittelschule an der Cincinnatistraße wurde ursprünglich als Highschool für die in München stationierten amerikanischen Soldaten gebaut und ist heute Teil des Schulzentrums am Perlacher Forst mit Grund-, Mittel- und Berufsschule. Die Stadt München sieht nun die Revitalisierung und Sanierung der in die Jahre gekommenen Freianlagen der Mittelschule vor.

 

ERSCHLIESSUNG

Der weitgehend befestigte Schulhof dient als Pausenhof für die Mittelschule und darüber hinaus als Verbindung zur angebauten Grundschule im Norden. Hauptanliegen der Umgestaltung ist daher u.a. die klare Aufteilung der Bewegungsströme für Mittelschüler und Grundschüler. Baulich wird dies durch zwei neu angelegte, parallel auf das Gelände führende Erschließungswege aus Asphalt erreicht. Diese sind durch den nach Westen zu versetzenden Stabgitterzaun aus dem Bestand voneinander getrennt. Die strenge Optik des Zauns wird durch eine Hecken- und Rankbepflanzung abgemildert. Der stark zugewachsene Grünstreifen zwischen den Gebäuderiegeln der Mittelschule wird als Abstellhof für rund 60 Fahrräder umgenutzt und an den neuen Weg für die Mittelschüler angeschlossen. Vor den Klassenzimmerräumen entstehen in diesem Bereich Pflanzbeete mit Sträuchern als Pufferzone. Zusätzlich werden die im Bestand weitgehend als Trampelpfade ausgebildeten Zuwege aus Richtung Cincinnatistraße an die neue Eingangssituation angepasst und mit Asphalt neu hergestellt. Insgesamt erhält der Zugangsbereich drei neue Hochstammpflanzungen, um die üppig mit Bäumen ausgestattete Umgebung zu unterstützen.

 

PAUSENHOF

Um den Baumbestand aus alten Eichen für die Umgestaltung zu erhalten, wird die Grundaufteilung des Pausenhofs in einen begrünten östlichen Teil und befestigten westlichen Teil mit Fahrradübungsplatz beibehalten. Die in die zusammenhängende Asphaltdecke eingestreuten Pflanz-, Aufenthalts- und Spielbereiche erhalten jedoch eine neue organischere Formensprache. Entlang der den Pausenhof überquerenden Wegeverbindung zur Grundschule unterstreichen an den jeweiligen Rändern jeder Aufenthaltsinsel lockere Wildhecken die Wegebeziehung. Die Eingangsbereiche beider Schulen sind offen gestaltet und klar zu erkennen.

Die östlichste Aufenthaltsinsel dient den Mittelschülern künftig als Rückzugsraum und Lernecke. Hier ermöglicht ein Belag aus Betonplatten mit Rasenfugen den unbeschwerten Zugang zur nahen Magistrale zwischen Mittel- und Grundschule und bietet Raum für das Aufstellen von Tischgarnituren. Die Stämme der Bestandseichen werden von Staudenbeeten umsäumt. Auf der mittleren Aufenthaltsinsel aus wassergebundenem Wegebelag sind die übrigen Bestandsbäume eingefasst. Am südlichen Rand bieten Aufkantungen aus Betonfertigteilen mit vereinzelten Holzlauflagen Gelegenheit zum Sitzen. Entlang der Glasfassade des Grundschulgebäudes offerieren drei Inseln aus EPDM-Belag unterschiedliche Spielmöglichkeiten. So werden hier ein großes Klettergerüst sowie Balancier- und Drehspiele integriert. Die kleinste der drei Inseln ist zu einem Spielhügel modelliert.

Auf der westlichen Hälfte des Schulhofs ist der Fahrradübungsparcour untergebracht. Zusammen mit Tischtennis, Außenkicker, Basketballkorb und Gerätehaus ist hier der aktive Bewegungs- und Ballspielbereich für die Schüler vorgesehen. Die Bestandsbäume entlang des Außenzauns werden in Pflanzbeete gesetzt und stellenweise mit Sitzaufkantungen ausgestattet.

Erhaltenswerte Ausstattungselemente wie Leuchten und Müllbehälter werden aus dem Bestand übernommen und dem neuen Gestaltungskonzept entsprechend wieder eingebaut.

 

INNENHÖFE

In der Mittelschule gibt es vier Innenhöfe mit jeweils ca. 120 Quadratmetern Fläche. Während der erste Hof (von Nord nach Süd) in seiner Bestandssituation erhalten wird, werden die übrigen drei Innenhöfe mit unterschiedlichen Gestaltungsthemen und Funktionen neu definiert. Hof 2 wird zu einem überdachten Freiluftklassenzimmer ausgebaut und erhält mittig eine Vertiefung mit Sitzkante aus Betonfertigteilen. Diagonal gegenüber dem Hofzugang bietet eine Aufkantung um 40 Zentimeter eine zweite Sitzkante und ist zu den Fassaden hin mit Ziergräsern abgepflanzt. Die Oberfläche des Innenhofs wird aus einem hellen Farbasphalt hergestellt. Zur Allwettertauglichkeit und als Beschattungsmöglichkeit ist mittig ein Markisensystem installiert. Hof 3 fungiert als Pausen- und Ruheraum. Dort sind künftig drei ovale Aufkantungen aus Beton situiert und mit Kleinbäumen bepflanzt. Zwei weitere Bäume stehen im neuen Natursteinpflaster (Passeverband). Der südliche Hof behält seine Funktion als Ausstellungs- und Experimentierfläche für den Kunstunterricht und Werken. Hier entwickelt sich ein Muster aus polygonalen Platten mit breiter Zwischenfuge für einen gewollten Moosbewuchs. Zur Hofrückseite hin verbreitern sich die Moosfugen und münden in beiden Ecken in Pflanzbeete mit alpinem Pflanzthema. Eine Benebelungsanlage verleiht dem Hof eine besondere Atmosphäre. Bis auf eine zu integrierende Metallskulptur aus dem Bestand ist die Fläche ansonsten von weiteren Objekten freigehalten.

Sitzwürfel
Aufenthaltsbereich
Fahrradparcour
Spielhügel
Kletterinsel
Innenhof mit Sitzinseln
Innenhof mit Sonnensegel