Neues Wohnen Hilpoltstein

STÄDTEBAULICHE UND NATURRÄUMLICHE EINBINDUNG

Der Wettbewerbsbeitrag für das neue Wohnen im Quartier erhält seinen Charakter als „Neue Lichtung Hilpoltstein“ in der Neuinterpretation der ‚Rodung‘ als nachhaltige Siedlungsform.  Ausschließlich rechteckige Grundstückszuschnitte mit optimiertem baulichem Nutzungspotential und eine einfache Erschließung definieren in der Summe klare Kanten zwischen Siedlungs- und Landschaftsraum. Unter Berücksichtigung und Ausgestaltung des notwendigen Abstandes zur Waldkante werden die bauwirtschaftlich nicht nutzbaren Grundstücksbereiche aufgeforstet. Den konzentrisch konzipierten Siedlungsraum fasst ein „Grünes Passepartout“, welches das neue Quartier unter Berücksichtigung des vorhandenen Flächennutzungsplanes naturräumlich integriert.

Auf der Stadt zu gewandten Süd-Ost Seite der neuen `Lichtung ´ löst sich die harte Waldkante auf und verbindet sich mit dem „Grünem Passepartout“. Diese Grünfläche fungiert als verbindendes Element im städtebaulichem Kontext zwischen alter und neuer Siedlung .

 

VERKEHRSSITUATION

Eine weitere Einbindung in den stadträumlichen Kontext erfolgt über die differenzierte Klassifizierung der Zufahrtswege. Hauptzugang und Adressierung erfolgen von der Rother Straße aus. Die Vermeidung einer Lärmschutzverbauung (ausreichend Abstand!!!) erlaubt von hier aus Einblicke in das Quartierleben. Die  Martin-Behaim-Straße wird für Fußgänger und Radfahrer im „Grünen Passepartout“ weitergeführt, während die Adam-Kraft-Straße als Anliegerstraße in die neue Infrastruktur integriert wird. Mit der Erweiterung des Siedlungsraumes nördlich der Bahnstrecke soll die Anbindung an die Hans-Sachs-Straße erfolgen. Mit dieser Hierarchisierung wird die zu erwartende Zunahme des Individualverkehrs optimal in den existierenden Straßenraum von Hilpoltstein integriert.

Das Konzept ist mit der Ausbildung eines weiteren Quartierszentrums auch auf der südlich gelegenen Erweiterungsfläche ausführbar.

 

 

QUARTIERSSTRUKTUR

Die Hierarchisierung der Infrastruktur für fließenden und ruhenden Verkehr differenziert den öffentlichen Raum und dessen Nutzung. Eine Erschließung aller Bauabschnitte und der südlichen Erweiterung über eine Sammelstraße und die Passage des zentralen Quartiersplatzes macht diesen als Identifikationsraum der Bewohner erlebbar. Die einzelnen Bauabschnitte sind in Grundstücksgrößen von 400m², 600 m² und 800 m² unterteilt, die jeweils als Cluster zusammengefasst über einen Anger erschlossen werden, der in seiner Ausgestaltung jedes Einzelgrundstück adressiert. Neben notwendigen infrastrukturellen Einrichtungen ermöglicht seine Dimensionierung die Nutzung als Erschließungs- und Kommunikationsraum. Ein übergeordnetes Netz von Fuß- und Radwegen verbindet diese öffentlichen und halböffentlichen Räume miteinander und ermöglicht den Zugang zum „Grünen Passepartout“ von jedem Anger aus. Die Differenzierung und Verteilung der Grundstückgrößen in den Clustern gewährleistet eine attraktive Durchmischung der Wohntypologien und Sozialstrukturen.

 

TYPOLOGIEN 

Ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit

Südausrichtung

Flexibilität

Nachverdichtung

Soziale Durchmischung

 

ÖFFENTLICHER RAUM

Der Quartierseingang wird durch einen zentral gelegenen, multifunktional Nutzbaren Quartiersplatz charakterisiert und betont. Dieser wird als verkehrsberuhigter ` Shared Space ´ ausgebildet. Hier findet das übergeordnete öffentliche Leben des neuen Quartiers statt. Die angrenzenden Geschoßwohnungsbauten fassen den Raum ein und bieten im EG die Möglichkeit kleinere Gewerbeeinheiten realisieren zu können.

Neben einer Bäckerei mit Cafe´ kann hier das Angebot dem täglichen Bedarf angepasst werden und so zur weiteren Belebung des Platzes beitragen.

 

INFRASTRUKTUR

Gemäß der o.g. Hierarchisierung der Infrastruktur sind die unterschiedlichen Straßenräume unterschiedlich nutzbar. Zentrales Thema sind die überwiegend verkehrsberuhigten Bereiche. Einzig die Anbindung an die Rother Straße und die nach Süden weiter führende Sammelstraße sind ausgenommen. Die Hierarchisierung wird neben den Straßenquerschnitten über die Belagsflächen definiert. Pflasterbelag bedeutet verkehrsberuhigter Bereich (Shared Space) Die beiden Hauptzubringer zu den Angerstraßen weisen ein durchgängiges Profil aus versickerungsfähigem Betonsteinpflaster ohne Aufkantungen auf. Wo nicht geparkt wird, kann gespielt werden. Die Angerstraßen und Anger werden ohne Aufkantungen und Differenzierung von Geh- und Fahrspur ausgebildet. Als Belagsfläche kann hier Natursteinpflaster verwendet werden welches zur Stärkung der Adressbildung beiträgt. Die identifikationsstiftenden Anger mit ihrer ` grünen Mitte ´ fungieren als Kommunikation- und Spielorte der Anlieger und sollen so zu einer Stärkung der nachbarschaftlichen Kontakte beitragen. Diese können von den Anlieger auch in einem Puplic-Private-Partnership Projekt mitgestaltet und unterhalten werden. Schmale, fußläufige Wege verbinden die Anger untereinander und ermöglichen so einen Austausch mit kurzen Wegen zwischen den benachbarten Angern. Jeder Anger hat einen direkten Zugang zum „Grünem Passepartout“. Dieses wird als eine naturnahe, extensive Grünfläche mit Aufenthaltsqualität gestaltet. Die notwendigen Versickerungsflächen für das Oberflächenwasser sind in die Gestaltung integriert und tragen zu einem ökologisch wertvollen Lebensraum bei.

Schwarzplan
Konzept
Lageplan
Skizzenperspektive
Skizzenperspektive