„Zwischen Stephanien und Vincentistraße “ Baden-Baden

LANDSCHAFT

Die städtebauliche und landschaftliche Situation des Planungsgebietes ist geprägt durch die exponierte Hanglage am Fuße des Annaberges. Das Gebiet liegt im Übergang des Villengebietes zur historischen Altstadt. Das neue Villenquartier fügt sich dabei wie selbstverständlich in die topographischen Gegebenheiten des Grundstückes ein. Der grüne Charakter des Status quo soll auch in Zukunft das landschaftliche Bild prägen.

Der als großzügiger Park interpretierte Grünraum, nimmt die neuen Baukörper in sich auf und setzt den Naturraum des Annaberges konsequent fort.

 

STÄDTEBAU

Ziel des städtebaulichen Konzeptes ist das Thema „Wohnen im Park“ neu zu interpretieren und in Verbindung mit dem Typus der „Stadtvilla“ weiterzuentwickeln.

Vier- bzw. dreigeschossige Baukörper (mit einem zusätzlichen 5. bzw. 4. Attikageschoss) reihen sich entlang der Höhenlinien auf und folgen dem natürlichen Hangverlauf. Sie gruppieren sich lose zu zwei Quartieren, dem unteren namens ‚Vert Jardins’ (Projektfläche) und dem oberen mit dem Namen ‚Bellevue’ (städtisches Eigentum). Das untere stadtnahe Viertel weist vier Geschosse (plus Attikageschoss) auf, das obere dagegen ist mit drei Geschossen (plus Attikageschoss) wie seine unmittelbare Nachbarbebauung etwas niedriger.

 

ATMOSPHÄRE

Die bestehenden Böschungsmauern werden als Leitmotiv aufgenommen. Sie werden weitestgehend erhalten und um weitere Mauern ergänzt, mit denen sich das Gelände behutsam modellieren lässt. So entstehen terrassenartige Plateaus, auf denen die Stadtvillen ruhen. Diese sind von privaten Grüngärten umgeben, die fast nahtlos in den Stadtpark übergehen.

Das alte Gewölbe (Bierkeller) bleibt erhalten und kann z.B. zu einem Weinkeller umgenutzt werden.

 

 

HAUPTERSCHLIEßUNG

Die Erschließung der neuen Villenquartiere erfolgt dezentral über drei Anliegerstraßen. Durch die dadurch erreichte geringe Frequentierung und den niveaugleichen Ausbau wird der Autoverkehr dem fußläufigem Verkehr untergeordnet. Lockere Baumreihen begleiten die mit hochwertigem Pflaster gestalteten Räume. Der zum Wenden notwendige Bereich, wird als kleiner Quartiersplatz mit angrenzendem Spielplatz ausgebildet und ist multifunktional nutzbar. Der Straßenraum wird zum Spielraum für Kinder und Erwachsene. Entlang den Mauern entstehen immer wieder geschützte Aufenthaltsbereiche zum Verweilen. Der ruhende Verkehr für Besucher wird unauffällig in die Baumreihen integriert und ist selbstverständlicher Teil des Straßenraumes.

 

VILLENPARK AM ANNABERG

Den Auftakt bildet der große Quartiersplatz mit angrenzendem Mehrgenerationenspielplatz an der Stephanienstraße. Die räumliche Nähe zur Innenstadt, den Schulen und die Lage am Fuße des Planungsgebiets stärken den Platz in seiner Funktion als Kommunikations- und Aufenthaltsraum. Der Spielplatz komplettiert das Nutzungsangebot für Jung und Alt.

Der großzügige Parkbereich mit dem alten Baumbestand erstreckt sich weit Richtung Osten. Der große und teilweise wertvolle Baumbestand wird durch den behutsamen Umgang mit der Topographie geschützt und teilweise erhalten. Die Bestandsvegetation wird mit standorttypischen, heimischen Gehölzen ergänzt. Der Parkweg bindet die Vincentistraße, Hardstraße sowie die internen Erschließungssysteme der neue Villenquartiere an und verbessert die Durchwegung innerhalb des Gesamtquartiers. Der Außenbereich des KiGa soll in die Parkgestaltung integriert werden. Die Kaltluftschneise wird durch die Anordnung der Baukörper und der Geländemauern bewahrt.

Der Parkweg soll aus einem hellen, freundlichen Asphalt gestaltet werden. Eingewalzte Einstreu verbessert die Griffigkeit am Hang und gibt dem Belag eine zusätzliche Struktur. Alle Mauern werden in Anlehnung an den Bestand gestaltet bzw. erweitert.

 

 

GEBÄUDETYPOLOGIE

Es handelt sich um mehrgeschossige Stadtvillen, die auf einem Grundkörper von 13m x 18m x 12m (b x l x h) basieren. In diesen lassen sich sowohl Zwei- als auch Dreispänner organisieren (siehe auch Erläuterungen und Beispielgrundrisse auf Blatt 2). Zusammen mit der großzügigen Penthousewohnung im Attikageschoss kann eine ganze Bandbreite von Wohnungsgrößen realisiert werden, die für eine angenehme Durchmischung des neuen Stadtviertels sorgen.

Barrierefreie Zugänge zum Haus und unmittelbar an das Haus angebundene Tiefgaragen sorgen dafür, daß die Bewohner sich auch bis ins hohe Alter hinein in ihrem Quartier zuhause fühlen können.

Ziel ist es, dass sich die neue Architektur in das gewachsene Umfeld harmonisch einfügt. Die Grundkörper werden deshalb durch unterschiedliche, ‚erkerartige’ Vor- und Rücksprünge variiert und indivualisiert.  Es entsteht eine Familie von verwandten Häusern, die doch alle ganz unterschiedlich sind - genauso wie die Nachbarschaft.

Die Wohnräume sind immer über Eck organisiert und ermöglichen Licht von zwei Seiten. Jede Wohnung erhält mind. einen Freisitz durch z.B. einen Balkon oder eine Loggia.

 

GRUNDSTÜCKE UND PRIVATES GRÜN

Neben einer großzügigen Parkgestaltung erhalten auch die Stadtvillen einen großzügigen Anteil an geschütztem und privatem Grün. Diese Flächen werden als Gemeinschaftsgärten genutzt. Nachbarschaften werden so gefördert. Die EG-Wohnungen erhalten eigene, voneinander getrennte Terrassenbereiche. Alle Privatgärten liegen durch Ausnutzung der Hanglage höher als die Anliegerstrasse und sind somit vom öffentlichen Bereich nicht einsehbar.

Schwarzplan
Lageplan
Lageplan Ausschnitt
Schnitt
Model