Neugestaltung Hauptmarkt, Obstmarkt und Ostseite Augustinerhof in Nürnberg

GESTALTUNGSKONZEPT

 

HAUPTMARKT

Der Hauptmarkt behält seine großzügige, einheitlich gestaltete Platzfläche und seinen eigenständigen städtischen Charakter. Im zentralen Bereich wird das bestehende Großsteinpflaster beibehalten. Ein Passepartout aus gebrauchtem Kopfsteinpflaster mit gesägter Oberfläche, zur erschütterungsfreien Benutzung fasst den Platz einheitlich. Große, Sitzbänke aus Sandstein strukturieren den Platz und ergänzen den Rahmen mit neuen Aufenthaltsbereichen. In den Stein eingelassene Sitzauflagen aus Holz ermöglichen ein komfortables und behagliches Sitzen.

Der Übergang zur zentralen Marktfläche wird durch eine Rinne aus gesägtem Großsteinpflaster markiert. Diese dient der Entwässerung des Hauptmarktes und orientiert sich dabei am bestehenden Entwässerungssystem.

Als Besonderheit im verdichteten Stadtraum stellt der Hauptmarkt eine freie Fläche dar, die ihr großes Potential gerade durch die polyfunktionale Bespielbarkeit ausschöpft.

Die Frauenkirche soll in Ihrer Lage als markantes architektonisches Bauwerk und in Ihrer Bedeutung für den Platz inszeniert werden. Zwei Granitsteinstufen, die in Richtung Obstmarkt in den Belag übergehen, stellen das Kirchenbauwerk zum Hauptmarkt auf einen Sockel. Die entstehende klare Kante stärkt dabei sowohl die Orientierung, als auch den Übergang zur Spitalgasse.

Der Taxistand wird in die Waaggasse verlagert. Eine Durchfahrt mit der Touristenbahn, sowie mit Taxen während der Nacht, ist im Westen des Hauptmarktes nach wie vor möglich.

 

OBERER UND UNTERER OBSTMARKT

Der heutige Bereich des Obstmarktes ist stadträumlich schwer zu erfassen und vermittelt durch seine unklaren Verhältnisse zwischen Fußgängerbereich und Straße kaum Aufenthaltsqualität. Idee ist es, durch Schaffung von spannungsreichen Raumsequenzen, den gesamten Obstmarkt mit neuen Aufenthalts- und Erlebnisqualitäten zu stärken.

Ein Baumhain aus hoch aufgeasteten Bäumen, fasst den unteren und den oberen Teil des Obstmarktes räumlich, und macht diese beiden Bereiche als eigenständige Stadträume erlebbar.

 

"OBERER OBSTMARKT"

Am „oberen Obstmarkt“ entsteht ein klar definierter städtischer Raum mit gesteigerter Aufenthaltsqualität.  Die großzügige Fläche kann auch als Außenbereich für Gastronomie genutzt werden. Vereinzelte, locker gestellte Baumgruppen spenden Schatten im Sommer und stärken konzeptionell die Raumsequenz.

Der Übergang von oberem und unterem Obstmarkt wird stadträumlich durch einen Baumhain markiert. Bei den hier befindlichen Spielmöglichkeiten können sich Kinder austoben, während sich ihre Eltern im Café vom Einkaufsstress erholen.  

 

"UNTERER OBSTMARKT"

Der untere Obstmarkt erhält durch die neue räumliche Fassung im Zusammenspiel mit der Frauenkirche einen ganz eigenen Charakter. Vom Hauptmarkt kommend durchfließt dabei der einheitlich gestaltete Belag den Raum bis zur gegenüberliegenden Fassade der Kirche und markiert so ganz subtil die wichtige Verbindung. Der Autoverkehr wir hier zugunsten der Aufenthaltsqualität untergeordnet. Ein kleines Fontänenfeld belebt den Platz und ist attraktives Ziel für Kinder bei warmen Temperaturen. Das Wasserspiel wird nicht durch ein Becken gefasst, sondern besteht aus Wasserdüsen und einem Ablauf im Boden. Werden die Fontänen abgestellt kann die Ebene Fläche ohne störende Hindernisse für Veranstaltungen genutzt werden.

 

SPITALGASSE UND ENDHALTESTELLE

Durch die Erweiterung des bestehenden Baumhains im westlichen Bereich der Spitalgasse wird ein klarer Kontrast zur offen und weiten Fläche des Hauptmarktes geschaffen.

Die Bushaltestelle wird nach Norden verlegt und erhält einen barrierefreien Ausbau. Die überdachten Fahrradstellplätze werden in die Bushaltestelle integriert, alle weiteren werden dezentral im Wettbewerbsgebiet verteilt.

 

ÜBERGANG AUGUSTINERHOF

Eine Reihe aus Leuchtstelen zieht sich vom Hauptmarkt in die Tuchgasse und verbindet den Hauptmarkt mit dem Zugang des neu geschaffenen Augustinerhofs. Grundsätzlich ist der Bereich der Tuchgasse und der Winklerstraße autofrei. Die Anlieger des Gebäudes Nummer vier erhalten eine Sondergenehmigung für die Zufahrt zu ihrer Tiefgarage.

 

MATERIALKONZEPT

Bei der Materialverwendung am Hauptmarkt  steht der Erhalt des historischen Erscheinungsbildes im Vordergrund. Entscheidend geprägt wird dieses Erscheinungsbild momentan durch die Verwendung von Kopfsteinpflaster auf dem größten Teil der Fläche des Marktplatzes. Das vorhandene Pflaster wird als Materialschatz betrachtet.

Ziel ist es, das Pflaster so weit möglich wieder zu verwenden und in einigen Bereichen durch eine Oberflächenbehandlung zu veredeln. Der Zukauf neuen Materials soll sich lediglich auf die Randbereiche des Platzes beschränken.

Die daraus resultierende erhebliche Einsparung bei Materialproduktion, Beschaffung und Transport kann für qualitätvolles und Identität stiftendes Stadtmobiliar eingesetzt werden.

 

BELEUCHTUNGSKONZEPT

Ein wichtiger Bestandteil des Beleuchtungskonzepts ist die Energieeinsparung durch bewusste Akzentuierung einzelner Gebäude mittels LED-Technik statt flächiger Beleuchtung aller Fassaden. Bänke als Orientierungsbeleuchtung mit geringer Leuchtstärke weisen dem Fußgänger den Weg über den nächtlichen Hauptmarkt. Zur Vermeidung von „Licht-Smog“ im Stadtgebiet werden grundsätzlich keine nach oben gerichteten Leuchten eingesetzt.

Konzept
Lageplan
Belagsdetail
Piktogramm Marktnutzung
Perspektive Hauptmarkt
Perspektive Obstmarkt