Strafjustizzentrum Nürnberg - Anerkennung

STÄDTEBAU

Im Sinne der angestrebten künftigen Flächenentwicklung ist das Areal als wichtiger Baustein im stadträumlichen Gefüge unter Berücksichtigung seiner  verbindenden Funktion und dem hohen Defizit an innerstädtischen Grün im Quartier zu betrachten. Derzeit präsentiert sich der Ort dem Besucher als große Brachfläche und wird in Teilbereichen von lokalen Künstlern zwischengenutzt. Trotz des umfangreichen Raumprogrammes und den damit verbundenen Flächenverbrauch, generiert der Entwurf ein ausgewogenes Verhältnis von stadtbildender Architektur, qualitätvollen Grün und wichtigen Wegebeziehungen.

 

FREIRAUMKONZEPT

Der Freiraum lässt sich in unterschiedliche Typologien unterteilen. Promenade, Platz und Park sind einzelne Bausteine, die in ihrer Gesamtheit das Grundgerüst des neuen Areals bilden. Wichtig ist die Verflechtung dieser Bausteine untereinander, aber auch mit der Umgebung. Verbundene Grünkorridore bilden ein übergeordnetes Wegesystem für Fahrradfahrer und Fußgänger.

Auftakt zum Erweiterungsbau West bildet ein großzügig gestalteter Eingangsbereich. Durch die Öffnung im Straßenraum bekommt der zukünftige Haupteingang und die anknüpfende Wegeverbindung Richtung Mannertstraße eine angemessen Akzentuierung. Die dichte Vegetation wird an dieser Stelle ebenso bewusst aufgebrochen. Zur Fürther Straße hin, an der Stirnseite des Neubaus, werden die notwendigen Fahrradstellplätze zentral untergebracht. Im Gelände verlaufende Schleppstufen und eine Rampenanlage binden den Hauptzugang barrierefrei in seine Umgebung ein. Im Verlauf der Wegebeziehung Richtung Norden öffnet sich Raum zu einer kleinen Platzsituation. Hier treffen sich Grünzug und die Promenade. Rahmende Sitzelemente mit Holzauflagen und integrierter Beleuchtung schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität.

Der Grünzug bindet das Areal auf einfache Art und Weise in den Stadtbaustein ein. Im Bereich des 2.BA des Justizzentrums begleiten geometrisch geschnittene Heckenkörper das Gebäude und sorgen im Zusammenspiel mit der Fassade für eine repräsentative Außenwirkung. Begleitende extensive Staudenbänder sorgen für ein abwechslungsreiches Vegetationsbild. An der westlichen Seite des Grundstückes soll ein dichter Saum aus heimischen Gehölzen als Puffer zur angrenzenden Wohnbebauung gepflanzt werden. Blühende Wiesenflächen umspülen die Baukörper und sorgen für eine landschaftliche Einbindung. Die nördlich anschließende Vorbehaltfläche der JVA kann bis zur Nutzung weiter temporär bespielt werden. Unter dem Titel „ArtFields“ können hier quartiersbezogene, vitalisierende Interventionen stattfinden, die das nahe Umfeld positiv beeinflussen und den Stadtbaustein zusätzlich beleben.

Schwarzplan
Piktogramme
Lageplan
Perspektive © Schaltraum Architekten