Kaserne an der Landwehrstraße Osnabrück, Atter-Eversburg

LEITGEDANKE
Das Gelände der ehemaligen Kaserne an der Landwehrstraße besticht durch seinen grünen Charakter, die grosszügigen Freiflächen und den in Teilbereichen vorhandenen wertvollen Baumbestand. Eingebettet zwischen bestehenden Wohnquartieren ist das Wettbewerbsareal prädestiniert für die Entwicklung zu einem verknüpfenden, identitätsbildenden neuen Wohnquartier. Der Leitgedanke der vorgeschlagenen Planung ist zum einen diese übergeordnete Verknüpfung mit den umliegenden Quartieren, zum anderen der Erhalt, die Aufwertung und der Ausbau der bestehenden Grünräume um Zusammenspiel mit einer angemessenen, harmonischen Bebauungsstruktur. Das neue Wohnquartier ist als „Wohnen im Grünen“ konzipiert.

 

STÄDTEBAULICHES KONZEPT UND NUTZUNGSVERTEILUNG
Das Wettbewerbsgebiet wird in verschiedene Teilbereiche unterteilt. Im Südwesten wird im Anschluss an das dort bestehende Wohngebiet eine Bebauung aus Einzel, Doppel- und Reihenhäusern vorgeschlagen. Die Reihenbebauung ist in sich flexibel und kann in unterschiedlichster Art und Weise, z. B. mit mehreren Einzel- und/oder Doppelhäusern oder als Reihenhausbebauung, ausgebildet werden. Im selben Duktus ist der nordöstliche Teilbereich gestaltet. Dazwischen spannt sich in West-Ost-Richtung ein Bereich mit den Geschosswohnungsbauten auf. Dieser erstreckt sich im Osten bis zur südlichen Grundstücksgrenze. Die punktförmige Bebauung ist in gemeinschaftliche Grünflächen eingebettet und reagiert auf den Baumbestand. Neben dem klassischen Geschosswohnungsbau ist sie auch als Baugruppenmodell eines „Mehrgenerationenhauses“ denkbar. Die als „Pockets“ angelegten Nutzgärten können bei Bedarf zur Nachverdichtung herangezogen werden. Die zu erhaltende Gebäude werden in das Gesamtkonzept integriert. Die beiden Wohngebäude im Nordosten werden durch eine gegenüberliegende Reihenhausbebauung angebunden. Die Sporthalle kann mit Ihrer Nutzung bestehen bleiben. Das ehemalige Casino dient forthin als „Soziales Zentrum“ mit Betreutem Wohnen, Familienzentrum, neuem Kindergarten und der direkten Verbindung zur weiträumigen Grünfläche im Westen. Dem hier bestehenden Sportplatz kann ein Vereinshaus zugeordnet werden, auch eine Erweiterung der Vereinssportflächen ist denkbar. Das Dokumentationszentrum an der Landwehrstraße wird als eigener Standort gestärkt. Die Polizeiwerkstatt ist in den bestehenden Gebäuden untergebracht. Je nach Bedarf kann das Grundstück weiter bebaut oder unterteilt und einer gewerblichen Nutzung zugeführt werden. Westlich der Polizeiwerkstatt ist das „Nahversorgungs-Zentrum“ mit Supermarkt, Osnabrücker Läden, Dienstleistungen und einem Quartiersplatz angeordnet.

 

FREIRAUMKONZEPT
Das Planungsgebiet wird durch einen zentralen Grünzug gegliedert. Dieser ist als Weiterführung des vorhandenen Grünzugs östlich der Landwehrstraße gedacht und dient neben dem Aufenthalt und der Naherholung auch der rad- und fußläufigen Verknüpfung der einzelnen Teilbereiche und in die benachbarten Wohngebiete. Entlang der Bahnlinie im Norden befindet sich eine landschaftlich gestaltete, grüne „Pufferzone“, die verschiedenen Sport- und Freizeitaktivitäten dient. Der Großteil der bestehenden Grünfläche im Westen bleibt als extensiver Wiesenflur erhalten. Der südliche Teil kann für eine eventuelle, spätere Erweiterung des angrenzenden Wohngebiets genutzt werden. Die grünen Wegeverbindungen in und aus dem Planungsgebiet werden ausgebaut und gestärkt. Der Baumbestand wird weitestgehend erhalten und in das Grünkonzept eingebunden. Gerade im Bereich der Geschosswohnungsbauten entstehen so wertvolle Grünund Freiflächen.

 

ERSCHLIESSUNGSKONZEPT
Das Planungsgebiet wird über die Landwehrstraße erschlossen. Es gibt einen Verbindungspunkt im Norden und einen im Süden. Der längste Bereich der Landwehrstraße wird somit vom Erschließungsverkehr freigehalten. Die interne Erschließung des Planungsgebietes orientiert sich am bestehenden Grundraster und wird in Haupterschließungsstraßen und Anliegerstraßen bzw. Wohnwege unterteilt. Der motorisierte Verkehr wird klar geleitet. Der ruhende Verkehr in den öffentlichen Bereichen ist im Straßenraum angeordnet. Die privaten Stellplätze sind auf den Grundstücken, bei den Geschosswohnungsbauten auch in Tiefgaragen untergebracht. Das Rad- und Fußwegenetz orientiert sich sowohl an übergeordneten, als auch an internen Verbindungen.

 

ENERGIEKONZEPT
Die Versorgung des Planungsgebiets sieht eine Verknüpfung von Energieversorgung, Wassermanagement und Ressourceneffizienz vor, indem es alle drei Komponenten zu einem integrierten Konzept zusammenführt. Die Versorgungsstruktur soll sich dabei den spezifischen städtebaulichen Situationen anpassen. Aufgrund der unterschiedlichen städtebaulichen Dichte und Gebäudetypologien, sowie der jeweils vorgeschlagenen freiräumlichen Planung können verschiedene Versorgungsstrukturen zum Tragen kommen.

Schwarzplan
Lageplan
Perspektive