LMU Tierärztlicher Campus Oberschleißheim

LANDSCHAFTLICHER KONTEXT

Das Bearbeitungsgebiet zeichnet sich im Bestand durch seinen landschaftlichen Charakter und die Ortsrandlage aus. Mit der Entwicklung des Tierärztlichen Campus der LMU bietet sich die große Chance neben einer attraktiven Freiflächengestaltung auch den Ortseingang ein stückweit städtebaulich aufzuwerten. Dieser wird im Status quo durch den östlichen Gewerbestreifen sehr stark geprägt. Im Vordergrund der städtebaulichen Konzeption steht das ausgewogene Verhältnis von Baumasse zu Freifläche bei der Nachverdichtung. Dieser Grundgedanke wird kombiniert mit einer zukunftsfähigen, abschnittsweisen Realisierungsmöglichkeit der einzelnen Bauabschnitte basierend auf einem dem Ort angepassten und gut durchdachten Baulinienraster in Nord-Süd Orientierung. Die gewählten Gebäudehöhen der Kubaturen  reagieren auf die Umgebung und vermitteln zwischen Gewerbegebiet im Osten und Campus im Westen. Eine zentrale Rolle bei der städtebaulichen Ausformulierung der Campusstruktur spielt die Optimierung, bzw. städtebauliche Zusammenfassung von Funktionen und Funktionsbereichen.

 

STÄDTEBAU

Durch die Bestandsgebäude und ihrer derzeitigen Verortung im städtebaulichen Gefüge, bieten sich in der Entwicklung des Campus zwei nord-süd orientierte Bänder an. Das westliche Band fasst in seiner Gesamtheit alle Tierkliniken zusammen. Da diese in der zeitlichen Abfolge zuerst umgesetzt werden sollen, entsteht von Beginn an eine schlüssige bauliche Umsetzung, ohne dabei große unbebaute Lücken zu generieren.  Das östliche Band wird im Wesentlichen durch die vorklinischen Bauten definiert. Der Realisierungsteil  der Mikrobiologie bildet hier den Nördlichen Auftakt und ist somit auch ein wichtiges Initial für die städtebauliche Entwicklung des Campus. Auch wenn grundsätzlich die vorklinischen Bauten als einziger Bauabschnitt realisiert werden sollen, besteht auch hier die Möglichkeit einer abschnittsweisen Realisierung. Wichtige zentrale Einrichtungen wie Mensa, Bibliothek und Verwaltung können und sollen frühzeitig umgesetzt werden und bilden zusammen mit den Bauten der Mikrobiologie und Zonoosen eine gut funktionierende  Einheit. Der im Spannungsfeld der Bauten angeordnete Campusplatz erfüllt die wichtige Funktion eines zentralen Treff- und Kommunikationsbereiches und ist gleichzeitig als Herzstück des Campus zu betrachten.

 

FREIRAUMKONZEPT

Der typische Charakter des Ortes mit seiner angrenzenden Kulturlandschaft soll in die Gestaltung der Freiflächen des Campus mit einbezogen werden. Das Konzept sieht vor ein im Pflegeaufwand abgestuftes, in sich verzahnendes Vegetationsgerüst der Gestaltung zugrunde zu legen. Im Norden werden die Campusflächen im Zusammenspiel mit den zentralen Einrichtungen der Universität intensiver gestaltet. Landschaftsrasen umspült die Gebäudekörper und wechselt Richtung Süden zu einer blühreichen Wiesenvegetation. Abschluss zur Flur bildet eine Magerrasenwiese. Ähnlich einem Gradienten verzahnen sich diese Flächen miteinander. Durch die offene und großzügige Platzierung der Baukörper entsteht im Zusammenspiel mit der Vegetation ein sehr landschaftliches Bild, welches dem Ort und dem Campus in seiner Lage gerecht wird. Ein vernetzendes Wegesystem bindet sowohl Bestand als auch Neuplanung im Sinne des Konzeptes harmonisch ein. Die übergeordneten Wege und Radbeziehungen, z.B. Richtung Ruderregatta und Schönleutnerstraße wurden berücksichtigt und sinnvoll erweitert. Die neuen Wege und Campusfreiflächen werden mit einem gestalterisch, räumlichen Konzept für die Baumneupflanzungen ergänzt. Blickbeziehungen, Leitung, Störung, Enge und Weite sind die gestalterischen Mittel  einer subtilen Inszenierung.

 

SPORTFLÄCHEN

Mehrere Sportflächen und ein großer Grillplatz bilden im Süd-Westen den Abschluss des Campus. Durch die Anreicherung mit weiteren Nutzungsqualitäten und die Zonierung wird der Campusgedanke gestärkt. Auch die Ausbildung von grünen Hörsälen, Studentengärten oder anderen Freiraumnutzungen ist in den Zwischenbereichen der hochbaulichen Struktur realisierbar.

 

 

VERKERHSKONZEPT

Die Haupterschließung des Campus erfolgt über eine Spange die zwischen den beiden städtebaulichen Bändern organisiert ist und sowohl im Süden als auch im Norden an die Sonnenstraße angebunden wird. Somit sind alle Gebäude für den motorisierten Verkehr erreichbar, ohne die zentrale, fußläufige Wegeführung negativ zu beeinträchtigen. Die hohe Anzahl an Stellplätzen wird entlang der Haupterschließung und auf insgesamt vier Parkplätzen gut verteilt. Auch im Sinne der abschnittsweisen Realisierung ist die Verteilung und Anordnung der Stellplätze so gewählt, dass diese für jeden Bauabschnitt in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Die geforderte Erweiterung  der Flächen ist sowohl durch Vergrößerung der Parkplätze, als auch der Verdichtung im Bereich der Haupterschließung sehr gut möglich. Eine bauliche Ausformulierung der Stellplätze im Sinne von Parkpaletten wird im Kontext ausgeschlossen. Durch die platzartigen Aufweitungen der Wegebereiche vor den Instituten lassen sich auch die notwendigen Fahrradstellplätze im Bereich der Hauptzugänge sinnvoll arrangieren. Der große Versorgungshof liegt im Süden in der Nähe zur Staatsstraße. Der Hauptanlieferverkehr wird somit nicht in den Campus hineingeführt.  

 

 

 

Schwarzplan
Piktogramme
Lageplan
Konzept