Neuordnung der Ortsmitte, Markt Altenstadt

STÄDTEBAULICHE GRUNDHALTUNG

Das heterogene städtebauliche Gefüge im Perimeter wird durch eine klare Neukonfiguration ‚repariert‘. Mit der Setzung des Seniorenheimes entsteht im Zusammenspiel mit dem Kirchenareal ein klar ablesbares Ensemble. Durch die Neugliederung des Raumes entsteht eine Sequenz aus Plätzen,  welche die neue Wegeverbindung zwischen Bahnhofstraße und Memminger Straße beschreibt. Die Plätze definieren sich dabei im Wesentlichen durch ihren Kontext. Angereichert mit Konzepten zur Vegetation entstehen drei unterschiedliche Charakterräume, welche klare Schwerpunkte setzen und das Angebot an qualitätvollen und differenzierten  Aufenthalts- und Kommunikationsräumen erweitern.

PLATZ ZUM GUTEN HIRTEN

Neuer Auftakt an der Bahnhofstraße bildet der Platz Zum Guten Hirten. Durch die städtebauliche Setzung entsteht im Zusammenspiel mit der Bestandsvegetation einen klar definierter Platzraum. Im Zentrum bespielt ein lichter Kiefernhain aus Pinus sylvestris die Fläche. Die Bäume stehen in einer Intarsie aus Wassergebundener Decke.  Sitzelemente aus Holz laden zum Verweilen ein. Der puristische Gestaltungsansatz des Platzes vermittelt angenehm zwischen Neubau und dem bestehenden Kirchenareal. Die Kirche erhält mit der Neugestaltung eine neue Adresse und ein angemessenes Vorfeld. Durch die Zuordnung des Seniorenheims zum Kirchenareal entstehen auch Synergieeffekte zwischen den Institutionen, die sich positiv auf die Belebung des öffentlichen Raumes auswirken können.

 
SENIORENHEIM

Das Seniorenheim platziert sich bewusst im Grünen. Die Schöllhornwiese soll auch in der Neugestaltung noch spürbar bleiben. Gärten und Aufenthaltsbereiche für die Bewohner umspülen den Baukörper. Zwischen Neubau und Kirchenareal ist die Wegverbindung Richtung Memminger Straße verortet. Mehrstämmige ‚Carpinus betulus‘ in Reihe betonen den Wegeverlauf. Auch eine zukünftige Anbindung der Erweiterung des Pfarrhofes im Süden ist in Zukunft problemlos möglich. Entlang der übergeordneten Wegbeziehung bündeln sich die Zugänglichkeiten. Durch die axiale Anordnung finden sich Besucher schnell zurecht und die Orientierung im Raum fällt auch Ortsfremden leicht.


SCHÖLLHORNPLATZ

Der Schollhornplatz ist im Wesentlich geprägt durch die Funktion des Parkens. Hier ist auch ein Großteil der 130 Stellplätze untergebracht. Der Platz soll als multifunktionale Fläche nutzbar sein und die Möglichkeit bieten für Märkte, Feste und andere Veranstaltung genutzt zu werden. Ein großformatiges Raster aus eingefärbten Betonplatten bespielt die Fläche. Auf subtile Art und Weise werden die Flächen für die Stellplätze in die Gestaltung integriert ohne das Bild eines Parkplatzes zu vermitteln. Um den großen Anteil an versiegelter Fläche zu minimieren und dem Platz einen unverwechselbaren Charakter zu geben, streut sich ein lockeres Raster aus blühenden Zierobstgehölzen (Prunus avium ‚plena‘, Malus floribunda, Amelanchier lamarckii) über die Fläche. Die Schöllhornwiese als ehemalige Streuobstwiese findet sich auch hier in der Auswahl der Bäume wieder. Die wichtige Wegebeziehung Richtung Memminger Straße wird mit Heckenkörpern im Bereich des Schöllhornplatzes akzentuiert und der Besucher geleitet.


HERMANN-ROSE-PLATZ

Der östlich der Memminger Straße liegende Herman-Rose-Platz soll erweitert werden und stadträumlich über die Straße hinweg erlebbar sein. Die Auftaktsituation am Geschäftshaus und Café wird daher bewusst frei von Stellplätzen gehalten. Die anrainenden Funktionen sind geradezu prädestiniert für einen Schwerpunkt mit Aufenthalt an dieser Stelle. Der freigehalten Raum wird durch einen Baumsolitär bespielt. Die Eiche (Quercus robur) soll in Anlehnung an das Stadtwappen die neue Mitte markieren. Der Vorbereich des Cafés wird durch einige Stufen von den Fahrbereichen der PKW abgesetzt und generiert so in Kombination mit dem Baum einen qualitätvollen Außensitz. Baumreihen aus mehrstämmigen Carpinus betulus bilden einen Rhythmus entlang der Fassaden. Sitzelemente sind im Bereich der Arkaden in die Gestaltung integriert.

 

 

MATERIALIEN

Der gesamte Bearbeitungsperimeter wird mit einem einheitlichen Betonplattenbelag bespielt. In leichten Farbnuancen entsteht eine bewegte Oberfläche die entlang der Platzsequenz die Abfolge der Räume unterstützt. Der alles verbindende Teppich ist wesentliches Gestaltungselement. Mit den differenzierten Platzthemen, vor allem in Bezug auf die Auswahl der Vegetation entstehen Abwechslungsreiche Charakterräume mit unterschiedlichen Qualitäten geprägt durch die ihren funktionalen Kontext.

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