Baugebiet WA 2(3) im Entwicklungsgebiet Paul-Gerhardt-Allee, München

KONZEPT LANDSCHAFT

STÄDTEBAU

Der Freiraum gliedert sich im Wettbewerbsgebiet in zwei typologische Haupteinheiten. Der Innenhof und die Anger. Die Anger befinden sich an der Schnittstelle zwischen Landschaftspark und Wohnbebauung. Sie sind Auftakt zu den grünen Wohnhöfen und daher für die Adressbildung von zentraler Bedeutung.

 

ANGER

Die beiden Angerflächen sollen in ihrer Gestalt unterschiedlich ausformuliert werden. Das Konzept verfolgt hier Varianz statt Uniformität. In der städtebaulichen Abfolge sollen Räume mit unterschiedlichen Qualitäten und Charakteren angeboten werden.

Der westliche, urbane Anger erhält im Norden eine platzartige Gestaltung. Ein einheitlicher Belag aus hellem Betonsteinpflaster zieht sich von Fassade zu Fassade. Die drei Intarsien Richtung Landschaftspark schälen sich als große Ebenen aus dem fallenden Gelände und bilden Richtung Norden urbane Sitzkanten aus. Diese gliedern den langen Raum wohltuend in Segmente.  Ein dichter Hain aus Feldahorn bildet einen räumlichen Abschluss zur straßenorientierten Platzfläche. Blühende Zierkirschen bespielen den Platzraum. In Kombination mit Heckenkissen und eingestreuten artifiziell gestalteten Betonsitzelementen entsteht hier ein Raum mit hoher Aufenthaltsqualität. Die anrainenden Café- und Kiosknutzungen können den Anger zusätzlich beleben.

Der östliche Anger wird als Grüne Fuge interpretiert. Leichte Rasenmodulationen fokussieren den Blick in die Tiefe und den angrenzenden Landschaftsraum. Platzartige Aufweitungen aus Rasenfugenpflaster bilden in den Zwischenräumen, Bereiche zum Aufenthalt und Kommunikation. Der Raum versteht sich selbst als Rückzugs- und Ruheraum. Ein Hain aus Gleditschien bespielt die Fläche. Das offene Blattwerk der Bäume sorgt für ein spannendes Licht- und Schattenspiel am Boden, was den kontemplativen Charakter des Ortes unterstützt.

 

INNENHOF

Neues Herzstück von WA2(3) wird der große, grüne Innenhof. Das Konzept des Hofes verfolgt dabei eine subtile Zonierung der Flächen, eingebunden in eine einheitliche Gestaltungssprache. Alle Erdgeschosswohnungen erhalten sehr gut orientierte, großzügige Privatgärten. Im Zentrum entsteht eine weite, parkartige Gemeinschaftsgrünfläche. Diese wird in ihren Rändern durch Betoneinfassungen bespielt. Ein umlaufender Weg aus hellem Asphalt, der gleichzeitig auch von der Feuerwehr befahren werden kann, erschließt alle Hauseingänge. Die begleitende Kante der Einfassung sorgt durch ihre Vor- und Rücksprünge, immer wieder für spannende Raumsituationen. Auch die Aufgänge, sowie die Be-und Entlüftung der TG sind in die Aufkantungen integriert. Das Gelände wird im Bereich der Kanten stellenweise bis auf 50cm anmodelliert. So können auch größere Bäume mit ausreichender Substratüberdeckung gepflanzt werden. Durch die Betonung der Randbereiche mit Bäumen entsteht ein wirksamer Grünfilter für die gegenüberliegenden Wohnungen der oberen Geschosse. Mehrere Spielinseln aus Holz verteilen sich über die Hoffläche. Der Innenhof wird mit verschiedenen heimischen Gehölzen gestaltet. Die platzartigen Aufweitungen werden durch auffällige Gehölze, wie z.B. Zierkirschen akzentuiert. Einzelne große Baumsolitäre erzeugen Tiefenwirkungen und ergänzen das Vegetationskonzept.

Piktogramme
Lageplan
Isometrien
Perspektive © raupach architekten
Perspektive © raupach architekten
Perspektive © raupach architekten