Neubau Institut für Physik, Hochschul- und Forschungsgelände Campus Garching, München

LEITIDEE

Der Neubau des Institutsgebäudes für Physik bietet die Chance, die Forschungsinhalte des Instituts nach außen zu präsentieren und die Arbeit des Instituts in neuer Weise erlebbar zu machen. Das Haus selbst symbolisiert den Umgang mit unterschiedlichsten Materialien und Oberflächen und illustriert so den ständigen Wechsel, der einer Auseinandersetzung mit Prozessen innewohnt.

 

ARCHITEKTUR STÄDTEBAU

Das Departement Physik der TU München bildet einen der 5 Exzellenzcluster im Campus Garching. Das Bestandsgebäude des Architekten Fred Angerer aus dem Jahr 1972 soll in zwei Abschnitten ergänzt werden, wobei sowohl das Hauptgebäude Physik 1 als auch das Gebäude Physik 2 in Betrieb bleiben müssen. Ziel des städtebaulichen Ansatzes ist es mit der Erweiterung des herausragenden Angererbaues einen zukunftsfähigen funktionstüchtigen Physik-Cluster auszubilden. Dabei stehen die optimale Erschließung und
Funktionszusammenhänge im Vordergrund.

Um eine stärkere Wahrnehmung der Physik im sehr heterogenen Unicampus zu erzielen, wird ein Platz ausgebildet, der durch das neue Physikgebäudes markiert wird. Der Hörsaalneubau schließt das Ensemble ab. Die beiden neuen Bausteine sind gemeinsam mit dem Bestand um einen zentralen Platz gruppiert,
der einen Zusammenhang zu Campusplatz und Mensa und dem im Masterplan definierten Loop herstellt. Das 7-geschossige Institutsgebäude des 1. Baubaschnitts bildet eine starke Adresse für das neue Physikquartier und einen prägnanten Gegenpol zur Mensa. Das bestehende Physikgebäude von Angerer wird im Rahmen der neuen Campusplanung von Norden erschlossen und seine Struktur entsprechend geringfügig angepasst. Der neue Platz des Campus Physik ermöglicht es, dieses Gebäude zusammen mit den Neubauten wahrzunehmen und sorgt für eine präsente Adresse des Bestandsgebäudes. Im 2. Bauabschnitt wird dieses Gebäude um ein 2-geschossiges Hofgebäude erweitert. Diese Struktur ermöglicht auch Teile des Raumprogramms des 2. BA in einem Zug mit dem 1. BA zu errichten. Der Hörsaalbau bildet nach Rückbau der Physik II den Abschluss des Platzes. Die Foyers aller Physikgebäude sind über einen gemeinsamen Freibereich barrierefrei erschlossen. Alle Gebäude sollen durchlässig sein und eine einfache Orientierung auch innerhalb der Institute ermöglichen. Über einen Steg im 2. OG kann die Physik I an die Erweiterung angebunden werden.

 

 

FREIRAUM KONZEPT

Eine der Hauptaufgaben des Freiraums besteht darin, die Neubauten sinvoll und qualitativ in den Bestand einzubetten. Um dies zu erreichen, spannt sich zwischen neuer Mensa (Baufeld C7) und den Volumen der Physik-Neubauten ein verbindendes Grünelement in Form einer großzügigen Freizeitwiese. Die Campuswiese transformiert sich im Bereich des von den neuen Baukörpern umfassten Hofraums zu einem Platztypus und erzeugt dadurch eine angemessene Repräsentativität und eine räumlich gut erkennbare Eingangssituation. Der Platz erhält seine fakultätsspezifische Gestaltung durch ein Spiel aus unterschiedlich breiten Belagsstreifen und einer sich abwechselnden Materialität. Als urbaner Freiraumtypus umfasst der Platz das neue Hörsaalgebäude sowie den neuen Laborkomplex und überführt die Nutzer zu den Bestandsbauten der Physik I. Ein Raster aus Parkgehölzen begleitet die gesamte Raumabfolge und
sorgt für eine im Sommer angenehme Beschattung. Im Übergangsbereich zwischen Wiese und Platz sind Sitzelemente situiert, welche dem Besucher ein wohliges Überblicken des Treibens in beiden Nutzungssphären anbieten.

 

ERSCHLIESSUNG

Dem Masterplan entsprechend wird auch in diesem Baufeld ein orthogonales Wegesystem umgesetzt. Die Hauptverbindungen für den motorisierten Verkehr umlaufen das Baufeld, während breite Promenaden innerhalb des Baufelds eine gute Befahrbarkeit durch Anliefer- und Feuerwehrfahrzeuge vorsehen. Querverbindungen über die neue Campuswiese erleichtern die diagonalen Wegebeziehungen. Im östlichen Baufeldbereich sind das geplante Parkhaus und ein Wendehammer für PKW vorgesehen. Nördlich davon gibt es zusätzliche oberirdische Stellplätze und südlich weitet sich eine befestigte Funktionsfläche für die Anlieferung inklusive Stickstofftank auf. Weiter Richtung Süden leitet das bereinigte Wegesystem in das Fuß- und Radwegenetz der Isarauen über.

Schwarzplan
Piktogramme
Lageplan
Lageplan Ausschnitt
Perspektive © KNERER UND LANG Architekten