STÄDTEBAU
Der Neubau der Grund- und Förderschule wird gemeinsam mit der Zweifeldsporthalle als Ensemble aus mehreren Gebäudevolumen vorgeschlagen. Die Schule besteht aus drei unterschiedlich großen, im Grundriss quadratischen, zwei- bis dreigeschossigen Baukörpern, die durch eingeschossige Volumen miteinander verbunden sind. Die Sporthalle ist als eigenständiger Baukörper in das Ensemble integriert. Die Gebäude werden südlich des Rolf-Engelbrecht-Hauses auf dem Grundstück platziert. Ein neuer Vorplatz an der Breslauer Straße dient sowohl dem Schulzentrum als auch dem bestehenden Kulturzentrum als angemessener Vorbereich und neue Adresse. Von hier aus erfolgt die Haupterschließung des Schulgeländes. Der Hol- und Bringverkehr sowie die Andienung der Mensa und die externe Erschließung der Sporthalle erfolgt über die Stichstraße im Osten. Die Baukörper mit Flachdach wirken ruhig und wohl proportioniert. Das Gebäudeensemble fügt sich als selbstverständliches Element in den städtebaulichen Kontext mit Rolf-Engelbrecht-Haus sowie umgebender Bebauung ein. Die Setzung der Baukörper definiert die Außenräume in klarer und gut proportionierter Art und Weise.
Durch die besonderen innen- und aussenräumlichen Qualitäten wirkt das Schulzentrum Weinheim identitätsstiftend für Schüler, Eltern und Lehrer. Die Erscheinung der Neubauten ist ruhig und der Nutzung angemessen. Es unterwirft sich formal bewusst keinen kurzlebigen Trends, sondern soll Wertigkeit, Angemessenheit und Dauerhaftigkeit ausstrahlen. Zudem ist es, aufgrund der gewählten Materialien und Konstruktionen, wirtschaftlich in Erstellung, Betrieb und Unterhalt.
FREIRAUM
Da sich Schulzentrum und Kulturhalle einen direkt zusammenhängenden Freiraum teilen, sollte auch dessen Gestaltungskonzept Gemeinsamkeiten aufweisen und Unterschiede subtil einbetten. In Konsequenz dieser Überlegung werden die befestigten Vorbereiche und Hauptbewegungszonen an sich mit einem einheitlichen Belagsthema versehen, im Bereich des Schulzentrums differenziert sich das Belagsmaterial dann durch einen Wechsel der Farbigkeit vom öffentlichen Raum der Kulturhalle. Die Ausstattung des Freiraums mit Sitzelementen und Zierpflanzfeldern spricht zwar eine einheitlich orthogonale Formensprache, in ihrer weiteren Detaillierung erfahren diese Elemente aber zudem eine nutzungsbezogene Modifizierung. Während die begrünten Felder rund um die Kulturhalle u.a. dazu dienen, erhaltenswerte und raumprägende Bestandsgehölze aufzunehmen, werden sie auf den Schulhöfen mit Sitzstufen, Liegeflächen und Spielmöglichkeiten erweitert. So ist beispielsweise der zentral zwischen den Schulneubauten gelegene Schulhof als grünes Außenklassenzimmer mit Steintribünen konzipiert. Die Kulturhalle ist zusätzlich mit einer südorientierten und barrierefrei erreichbaren Hochterrasse ausgestattet um damit einen spezifisch nutzbaren Freiraum innerhalb der ansonsten einheitlich zusammenfließenden Struktur zu offerieren. Der Freiraum südwestlich des Schulensembles ist als frei bespielbarer Grünraum angelegt, dessen lockere parkähnliche Baumstellung sich als Pflanzprinzip entlang der gesamten Westgrenze fortsetzt. Er kann als beruhigter Spiel- und Pausenraum für die Schülerinnen und Schüler fungieren und ist bis auf die notwendige Feuerwehrumfahrung von einer sonstigen Durchwegung ausgenommen. Entlang der östlichen Grenze orientieren sich die Neupflanzungen am Raster der Bestandsbaumreihen in der Stichstraße.
ERSCHLIESSUNG
Parkmöglichkeiten für PKW befinden sich vor der Kulturhalle, als Lehrerparkplatz nordwestlich des Haupteingangs sowie als Besucherparkplatz vor der neuen Sporthalle für Sportvereine und andere Drittnutzer. An der Stichstraße im Osten ist etwas unterhalb der Kulturhalle ein Kiss- & Drop-Bereich für den Individualverkehr von Schu?lereltern integriert. Der mit den Bussen von der Breslauer Straße kommende Schu?lerstrom kann somit weitgehend unbehindert davon ablaufen. Ein großer offener Pavillon im Bereich des Vorplatzes an der Breslauer Straße bietet ausreichend überdachte Abstellfläche für
Fahrräder. Weitere Fahrradstellplätze befinden sich am östlichen Zugang sowie im Vorbereich der Sporthalle.
