Landeshauptstadt München Ratoldstraße, München

STÄDTEBAU UND FREIRAUM

Auf der gesamten Länge Ratoldstraße und Raheinstraße erfährt das Projektgebiet am Bahnhof Feldmoching eine Lärmschutzbebauung und damit seinen städtebaulichen Abschluss. Die Anordnung und die Höhenentwicklung der Baukörper beziehen sich jeweils auf einen städtebaulichen Baustein aus der angrenzenden Bestandsbebauung im Osten. Diese vier Bausteine umfassen die Hochhaussiedlung an der Weltlstraße, das Siedlungsgebiet zwischen Jakob-Sturm-Weg und Bernhardstraße, den Abschnitt auf Höhe Bahnhof bis zur Herbergstraße und die Siedlung im Norden zwischen Herbergstraße und Hochlandstraße. Das Projektgebiet erhält dadurch eine übergeordnete Rhythmisierung, welche durch die Gliederung von zusammenhängenden, größeren Freiräumen und Plätzen verstärkt wird. Diesen Freiraum- und Platzsituationen sind die bürgerschaftlichen, sozialen und gewerblichen Nutzungen zugeordnet.

 

ÖFFENTLICHER FREIRAUM

Als Puffer zwischen Bahngleistrasse und neuer Bebauung ist ein ökologischer Grünstreifen vorgesehen. Dieser dient der neuen Wohnbausiedlung als grünes Rückgrat und zieht sich jeweils zwischen den vier genannten Bausteinen hindurch in die Umgebung, um das städtebauliche Konzept räumlich noch stärker hervorzuheben. Hier werden öffentliche Fuß- und Radwegeverbindungen hergestellt und öffentliche Spielplätze angeboten.

Auf dem nordwestlichen Baufeld entsteht eine von Kiefernbäumen umsäumte Parkanlage mit doppelläufigem Wegesystem und einem großen Abenteuerspielplatz. Sie verbindet den Freiraum mit dem weiter östlich liegenden Feldmochinger Anger und bildet somit ein großzügiges, zusammenhängendes Naherholungsgebiet für den gesamten Stadtteil. Konzeptionell könnte sich diese Struktur auch westlich über die Gleise hinweg fortsetzen und eine attraktive, grüne Freizeitfläche für ganz Feldmoching sicherstellen.

 

PRIVATER FREIRAUM

Der private Freiraum zieht sich als einheitliche und zusammenhängende Struktur zwischen den Neubaukörpern hindurch. Er ist als ein additives System aus aneinanderreihenden Kacheln zu verstehen, die mit unterschiedlichen Nutzungen für die Nachbarschaft programmiert sind. Neben den Flächen für Privatgärten, gibt es Baumhaine mit Sitzbänken als Treffpunkte für den nachbarschaftlichen Plausch, Grillplätze, Spielplatzbereiche, gemeinschaftlich nutzbare Gartenanlagen (Urban Gardening) und Freizeitgrünflächen. Diese unterschiedlich belegten Freiraum-Kacheln sorgen für eine abwechslungsreiche Raumabfolge und stellen durch ihre barrierefreie Aneinanderreihung eine Durchwegung von Nord nach Süd sowie die Erschließungswege von Ost nach West her.

 

ERSCHLIESSUNG

Die grüne Verbundachse zwischen Gleistrasse und neuer Bebauung erhält eine durchgehende Fuß- und Radwegeverbindung von Nord nach Süd und bietet eine rückwärtige Anbindung mit Fahrradstellplätzen an der neuen Wohnbebauung. Entlang der Westseite der Ratoldstraße sind senkrecht ausgerichtete Kfz-Stellplätze situiert, für dessen Unterbringung sich der straßenbegleitende Gehweg nach Westen verschränkt. An der Raheinstraße sind die Stellplätze als Längsparker vorgesehen. Beide Straßenprofile werden westseitig zu weiten Teilen von einer Baumreihe begleitet. In den Vorbereichen der östlichen Wohnhäuser als direkter Anschluss an den Straßenraum mit Gehweg sind Eingangsbereiche, Fahrradparker und Tiefgaragenzufahrten eingegliedert. Auf dem neuen Quartiersplatz südlich des Bahnhofzugangs ist ausreichend Raum für die erweiterte Bike&Ride-Anlage und die Anlieferung der erdgeschossigen Geschäftsräume vorhanden. Für die Buslinien 170 und 171 aus Richtung Feldmoching-Ost sind auf dem Platz Bushaltebuchten vorgesehen.

 

NUTZUNGSKONZEPT

Die Verteilung der Nutzungen ergänzt zum einen die schon vorhandenen städtebaulichen Gegebenheiten indem zusätzliche Einzelhandelsflächen und Gewerbeflächen im Bereich der S- und U-Bahn-Station vorgesehen werden. Kindergärten sind im Bereich der neu geschaffenen öffentlichen Freiräume angeordnet, sowie nachbarschaftliche Nutzungen in bestehende Gebäude integriert. Darüber hinaus ergibt sich die Möglichkeit auf der Dachfläche der erweiterten Park&Ride-Anlage, als Ergänzung zum schon vorhandene Freizeitangebot, unterschiedlichste Sportarten anzubieten.

 

ZUSAMMENFASSUNG

Das neue Quartier an der Ratoldstraße ist ein schützender städtebaulicher Abschluss der vorhandenen Nachbarschaften. Der neue Stadtbaustein orientiert sich dabei in Struktur und Höhe an der östlichen Bestandsbebauung wodurch unterschiedlichste Wohn- und Freiraumqualitäten entstehen. Das Grundraster und das Prinzip des Vorder- und Hinterhauses ermöglicht eine flexible und individuelle Entwicklung der einzelnen Parzellen und somit eine lebendige Nachbarschaft.

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Lageplan
Lageplan Ausschnitt
Perspektiven © teamwerk-architekten
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