Gartenschau "Natur in Lindau 2021" und städtebauliche Entwicklung der hinteren Insel, Lindau

KONZEPT GARTENSCHAU

Das Konzept der Gartenschau bildet das Initial für die Städtebauliche Entwicklung der Hinteren Insel. Ziel ist es den Großteil der Anlagen in die Daueranlage zu übernehmen. Eine besondere Herausforderung im Zusammenhang bildet die Ausgestaltung der Hauptzugänglichkeit im Süden an der Hafenpromenade. Durch die bestehenden Bahnflächen entsteht am Ende der Hafenpromenade eine besonders unattraktive Situation mit Blick auf die Gleisanlagen. Des Weiteren besteht die Notwendigkeit die Besucher zu leiten und zu führen. Das Konzept schlägt hier ein Leitsystem aus Stoffbahnen vor. Mit den wellenden Bewegungen im Wind stehen sie als Reminiszenz an das Wasser und den Bodensee. Im Umlenkungsbereich zur Eilguthalle und zum Hauptzugang können die räumlich wirksamen Bahnen den Blick des Besuchers lenken und die unattraktiven Bahnflächen kaschieren. Als gestalterisches Element werten sie den Freiraum auf und leiten den Besucher durch die Gartenschau nach Norden bis zur Thierschbrücke.

Die Ausstellungsflächen bilden zwei Schwerpunkte. Zum einen um den Bereich der Gebäude der DB und zum anderen im Bereich des Entwicklungsgebietes. Weitere Ausstellungsthemen ordnen sich entlang des Weges. Wichtig ist eine ausgewogene Verteilung der Ausstellungsflächen mit mehreren Schwerpunkten, um eine Aktivierung des Gesamtraumes zu erzielen.

Der ehemalige Parkplatz P5 bleibt in Teilen erhalten. Hier finden in etwa 160 PKW Platz. Die Fläche wird zusätzlich mit Haltestellten für Busse und Shuttlebusse ausgestattet. Die Lage der Hauptausstellungsbereiche ist so konzipiert, dass eine reibungslose Andienung möglich ist.

 

KONZEPT DAUERANLAGE

Das Konzept sieht vor die Flächen der Hinteren Insel neu zu gliedern. Der Bestand ist charakterisiert durch ein heterogenes Gefüge, welches jedoch in vielen Bereichen hohe Potentiale und Qualitäten aufweist. Diese gilt es für die Zukunft zu bewahren und weiter zu entwickeln. Im Freiraum findet man solche Strukturen vor allem entlang des Schützinger Weges und im Bereich Luitpoldpark. Aber auch die bestehenden Gebäude bieten in vielen Bereichen mit der historischen Substanz eine hervorragende Ausgangssituation.

 

STÄDTEBAU

Die Hintere Insel soll nach der Gartenschau und der Verlagerung des Bahnhofs auf das Festland neu bebaut werden. Wesentlichster Baustein ist dabei der Bereich des jetzigen Seeparkplatzes. Vorgesehen ist ein dicht bebautes Wohnquartier, so dass maximal viel Freifläche zur öffentlichen Nutzung angeboten werden kann. Das sich eng an die Thierschstraße anschmiegende Quartier interpretiert  dabei typische Motive aus der Altstadt Lindaus: Gasse – polygonaler Platzraum – Wohnhof – gestaffelte Baukörperhöhen- Enge und Weite sind Elemente, die in zeitgenössischer Ausformulierung das neue Quartier prägen werden. Hier ist nicht der Ort für formale Aufgeregtheiten. Zurückhaltende, gestaffelte Baukörper, angepasste Geschosszahlen (maximal 4 Geschosse plus Dach) und eine geringe Quartiersfläche sind die bauliche Übersetzung. Unter der leicht erhabenen, streng vom Freiraum abgegrenzten Grundfläche sind eine Tiefgarage und die Nebenräume für die Wohnungen vorgesehen. Zum Westufer der Insel kann eine maximal große Freifläche zur vielfältigen Nutzung angeboten werden. Zur Thierschstraße markieren ein Wohn- und Geschäftsgebäude und ein Ärztehaus den neuen Baustein.


Übersicht
Piktogramme
Lageplan Gartenschau
Lageplan Ausschnitt Gartenschau
Lageplan Ausschnitt Quartier
Perspektive
Perspektive