Masterplan für den neuen Stadtteil Oberbillwerder, Hamburg-Bergedorf

FREIRAUMKONZEPT

Die Weite der Marsch steht im Zentrum der Raumbildung: Der Stadtkörper antwortet auf den Bogen der Bille mit einer konkaven Stadtform, die das Marschland in großem Rund rahmt und intakt belässt. Der Stadtkörper verbindet gleichzeitig als Passtück Bergedorf West und Allermöhe. Er bietet beiden eine Art „Innenstadt“ und greift alle heranführenden Straßen und Wege auf. In seinem Zentrum öffnet sich die „Grüne Fuge“ mit einer Vielzahl von Aktivitätsangeboten, die zugleich den Blick vom Bahnsteig auf das Marschland öffnet.

 

RINGPARK

Als Übergang zur Kulturlandschaf im Norden und Westen entsteht am Siedlungsrand eine künstlich angelegte Flusslandschaft. Während die direkten Uferbereiche als ökologische Infrastruktur für Flora und Fauna dienen, sind die breiten Auenbereiche für extensive Freizeitnutzungen erschlossen. In Verbindung mit den bestehenden Landschaftswegen des Billwerder Billdeiches entsteht ein übergeordneter Rundweg durch die gesamte benachbarte Kulturlandschaft, die als malerische Kulisse für Wandern, Rad- und Reitsport fungiert. An besonderen Blickpunkten werden kleine Aussichtsplattformen als Fenster in die Landschaft angeboten.


UFERPARK

Im Osten des neuen Stadtteils entwickelt sich der aufgeweitete Bahngraben zu einem intensiv nutzbaren Naherholungsgebiet. Während das südliche Ufer wie der Ringpark (links abgebildet) als ökologisch und naturnah angelegets Habitat für Vögel und wasserliebende Tiere angelegt ist, eröffnet sich am Nordufer eine Parklandschaft, die sich mit Liegestrand, Rasenterrassen und einem Wasserspielplatz ganz dem Element Wasser widmet. Die weite Wasserfläche bietet sich auch für Sport- und Bewegung auf dem Wasser an. Weiter Richtung Osten verschmälert sich der Uferpark zu einem extensiver genutzten Freiraum. Hier sorgen als Stege inszenierte Fuss- und Radwege sowie Plattformen für einen direkten Bezug zum Wasser.


SPORTPARK

Dort wo der äußere Parkring im Westen auf den Bahngraben trifft, setzt sich entlang des nördlichen Ufers eine weitere Freiraumstruktur weiter nach Osten fort und endet an der neuen Stadtbrücke nach Oberbillwerder. Diese weite Grünfläche am Bahngraben ist ganz dem Motto "Active City Hamburg" unterstellt und dient dem neuen Stadtteil als Vereins-, Freizeit- und Schulsportzentrum. Neben Sportanlagen für Leichtathletig und Ballsportarten, gibt es Flächenangebote für Trendsportarten wie Joga und Zumba. Als weiteres Hightlight ist der Parkweg als "Trimm-Dich- Rundweg" konzipiert und bietet in regelmäßigen Abständen Aussenraumfitness an. Die Uferkante ist als extensiv programmierte Gewässeraue gestaltet und dient dem Sportgeschehen auf den Flächen dahinter als Blickkulisse. Regelmäßig gibt es Öffnungen und Zugänge zum Wasser in Form von Sitzstufen und Bastionen.


STADTGARTEN

Die besteehnde Kleingartensiedlung am westlichen Rand der Wohnanlage Bergedorf West ist ein für den Ort charakterisierender Freiraum und soll weitgehend erhalten werden. Um eine Verbindung zwischen Bergedorf und dem neuen Stadtteil Oberbillwerder herzustellen, wird der Bestand aufgelockert und mit neuen Strukturen und Freizeitangeboten ergänzt ohne dabei die eher Ruhe und Entspannung spendende Funktion dieses Freiraums zu stören. Passend zum gärtnerischen Grundthema werden ein paar der Schrebergartenparzellen zu von der Allgemeinheit nutzbare Selbstversorgergärten (Urban Gardening) umgewandelt. Abgerundet wird das Ganze mit öffentlichen Grillplätzen und Kinderspiel sowie einer Kanuschule im Bereich eines neuen Fleetes auf Höhe des bestehenden Vereinsheims der Kleingartensiedlung.


GRÜNE FUGE

Eine von Nord nach Süd komplett durchlaufende Parkanlage unterbricht das Stadtgefüge, öffnet als Grüne Fuge ein breites Sichtfenster vom Bahnhof bis hin zur Kulturlandschaft im Norden und holt somit eine der prägnantesten Eigenschaften des Ortes in die Stadt. Am Stadttorplatz im Süden als Stufenanlage zum Wasser beginnend, entwickelt sich der Park im mittleren Teil zu einem intensiv genutzte urbanermFreiraum mit einem Platz als Abschluss. Weiter Richtung Norden stellt sich der Park als Übergang zum landschaftlichen Ringpark mit großen Naturwiesen dar. Zwei große Hauptwege mit völlig unterschiedlichem Charakter inszenieren die Nord-Süd-Verbindung. Insgesamt wartet der Park mit dem dichtesten und exklusivsten Freiraumangebot auf um in seiner Rolle als Treffpunkt zwischen den Stadtteilen optimal aufzugehen.

Piktogramme
Lageplan
Städtebau
Lageplan Ausschnitt Zentrum
Lageplan Ausschnitt Wohnquartier
Freiraumtypologie
Perspektiven
Vogelperspektive