Weiterentwicklung Ostendareal mit Neubau von Wohn- und Gewerbeeinheiten, Stuttgart

FREIRAUMKONZEPT

 

Durch die städtebauliche Setzung der neuen Baukörper entsteht ein wohlproportionierter dreieckiger, autofreier Quartiersplatz im Herzen des Ostendareals. Die verschiedenen Wegebeziehungen werden durch die besondere Geometrie des Platzes selbstverständlich aufgenommen. Wesentliches Gestaltungselement ist der geometrische Baumhain der die Fläche bespielt. Hoch aufgeastete Solitäre schaffen die visuellen Verbindungen zwischen den funktional bedeutenden Einrichtungen und Teilorten des Gesamtraumes. Der Plätz erhält durch die üppige Bepflanzung einen sehr grünen Charakter und wird dem Anspruch an einen urbanen und multifunktionalen Stadtraum trotzdem gerecht. Ein ruhiger und einheitlicher Belag aus versickerungsfähigem Pflaster bildet einen durchgehenden Stadtboden und nimmt sich in seiner Erscheinung angenehm zurück. Drei beidseitig nutzbare Sitzelemente aus Holz und ein niveaugleiches Fontänenspiel, welches zum Markt auch abgestellt werden kann, bilden die wesentliche Ausstattung der Hauptplatzfläche. In den Randbereichen Richtung Osten ergänzen kleinere Spiel- und Sitzbereiche das Angebot an qualitätvollen Aufenthaltsbereichen. Der Platz soll für alle Altersgruppen gleichermaßen nutzbar sein.

Die Entwässerung des Platzes funktioniert über eine lineare, offene Entwässerungsrinne mit mehreren Hofeinläufen. Das Wasser wird über Rigolen, außerhalb der Unterbauung versickert. Um auch bei Starkregenereignissen das Wasser vor Ort zurückhalten zu können werden im Randbereich des Platzes Regengärten geschaffen.

Die Schönbühlstraße im Süden wird über eine große Freitreppe mit integrierter Rampenanlage angebunden. Richtung Landhausstraße erlebt der Besucher eine sanduhrähnliche Raumabfolge. Um das Defizit an öffentlichen Spielbereichen weiter zu kompensieren, sind auch hier vereinzelte Spiel- und Sitzbereiche angedacht. Diese sollen auch Synergieeffekte mit der angrenzenden KiTa Nutzung erzeugen. Richtung Westen wird die Fußgängerzone und der Platz über eine Rampe verbunden.

Die Abwicklung der Feuerwehrrettung erfolgt über die Landhausstraße. An jeder Seite der dreieckigen Platzfläche ist eine Feuerwehraufstellfläche vorgesehen. Die Anforderungen gem. „Richtlinien für die Feuerwehr“ wurden dabei in Bezug auf Abstände zur Fassade, Geländeneigung der Aufstellflächen und Abmaße der Rettungswege inkl. Schwenkbereiche berücksichtigt.

Zwischen der Bestandsbebauung entlang der Landhausstraße und dem Neubau entsteht ein langgezogener Hofbereich mit Anbindung an die Bestandstiefgarage. Hier entstehen nordseitig weitere 20 PKW-Stellplätze und zusätzliche Begrünung. Auch die Anlieferung der Post ist unauffällig integriert.

Westlich des nord-süd-orientierten Riegels erfolgt die Erschließung der Wohngeschosse oberhalb der Bibliothek. Ein bis zur Fußgängerzone mäandrierender Weg bindet die Eingangsbereiche bestmöglich in den Stadtraum ein. Entlang des Weges wird eine Abfolge von Ruhezonen und Spielmöglichkeiten angeboten. Am nördlichen Ende entsteht ein großer Abenteuerspielplatz. Ein „Grünpuffer“ bildet Richtung Westen den notwendigen Abstand und Schutz zum Anlieferhof des Supermarktes. Die Stellplätze werden dort neu organisiert und begrünt.

Die Dachflächen werden zusätzlich extensiv und intensiv begrünt und sind für die Anwohner gemeinschaftlich nutzbar. Verschiedene Angebote wie Urban Gardening, verschiedene Aufenthalts- und Spielbereiche schaffen ein hochwertiges Freiraumangebot für Jung und Alt.

 

Piktogramm
Lageplan
Lageplan Ausschnitt
Isometrie
Perspektive © Fink+Jocher Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH