Emmanuel Nazareth Kirche, München

FREIRAUMKONZEPT: Aufgrund des geforderten, sehr umfangreichen Raumprogramms und einem in Relation dazu eher kleinen Grundstück in innerstädtischer Lage strebt der Entwurf eine durchdachte Nutzung aller vorhandenen Freiflächen an. Die bestehende Kirche und der vorgeschlagene neue Baukörper umschließen nach Osten einen gut proportionierten Vorplatz, der als Verteiler und Aufenthaltsraum im Freien funktioniert.

Der Campanile der Immanuel-Nazareth-Kirche wird weitgehend freigestellt und zoniert im Zusammenspiel mit drei bepflanzten Sitzinseln den Vorplatz in einen frei bespielbaren Treffpunkt und

einen geschützteren Aufenthaltsbereich. Je nach Anlass kann entweder der gesamte Vorplatz oder ein

Teilbereich davon für Gemeindefeste und Veranstaltungen genutzt werden. Zwei erhaltene Bestandsbäume und zwei Neupflanzungen verleihen dem Vorplatz ein grünes Blätterdach sowie

Schatten in den heißen Monaten. Auf Stufen und Treppen wird im Sinne der Barrierefreiheit verzichtet.

Höhenunterschiede werden, wo nötig, mit flach geneigten Ebenen überbrückt (maximal 5%). Sämtliche

Gebäudezugänge am Vorplatz können somit barrierefrei erreicht werden.

Die Freiflächen rund um Kirche und Neubau sind als durchgehendes Gartenband konzipiert. Der

südöstlichee Grundstücksbereich ist als mit Stauden und Sträuchern bepflanzter Garten angelegt, der

über einen locker geführten Weg zum separaten Zugang für die Jugend erschlossen wird. Von dort

gelangt man über eine Treppe in einen tiefer liegenden Hof, der mit einer frei bespielbaren

Außenterrasse (z. B. für eine mobile Tischtennisplatte), einer Boulderwand sowie einer Sitzstufenanlage

als „Chill-Area“ ein vielfältiges Freizeitangebot bereithält. Entlang der westlichen Grundstücksgrenze

führt eine, für das Raumgefühl im Tiefhof beabsichtigt in die Länge gestreckte, Stufenanlage zurück auf

das Erdgeschossniveau mit Anschluss an das durchgesteckte Foyer. Der geforderte Müllstandort ist

zurückhaltend ebenfalls im Nordwesten zur Grundstücksgröße angeordnet. Die Mülltonnen können von

hier über einen schmalen Gartenweg Richtung Memeler Straße zur Abholung gebracht werden.

Der Baumbestand an der Straßenecke und nördlich des Kirchenbaus wird vollständig erhalten. Die

beiden straßenseitigen Winterlinden auf Höhe des Vorplatzes werden in eine neue Pflanzinsel integriert

und somit ebenfalls erhalten. Die im Bestand stark abbauende Birke an der Allensteiner Straße sowie

drei weitere Bestandsbäume in der südlichen Grundstückshälfte können nicht erhalten werden, werden

aber mit insgesamt fünf Neupflanzungen kompensiert. Die Reihe aus Großsträuchern an der westlichen

Grundstücksecke wird aufgrund der hohen Verschattung nicht erhalten und durch pflegeleichte,

weniger starkwüchsige Hecken- und Ziersträucher ersetzt.

Fahrräder können in Gebäudenähe am Vorplatz sowie entlang der südlichen Erschließung abgestellt

werden. Die fünf Kfz-Stellplätze sowie ein barrierefreier Stellplatz werden als Senkrechtparker entlang

der Allensteiner Straße ausgewiesen.

Lageplan